Unterstütze das örtliche Gesundheitsamt durch das Führen eines Tagebuchs. Dies nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.
Das Coronavirus, das uns schon seit gewisser Zeit beschäftigt, breitet sich in vielen Städten aus, so zum Beispiel in Fürstenfeldbruck oder in der Bundeshauptstadt Berlin. Tückisch ist, dass bereits eine infizierte Person reicht, um viele andere Personen anzustecken, da sich das Corona-Virus exponentiell verbreitet. Aber was bedeutet das eigentlich?
Exponentielles Corona-Wachstum im Alltag:
Ein anschauliches Beispiel ist das Schachbrett-Gleichnis. In diesem möchte ein Herrscher den Erfinder des Schachbretts großzügig entlohnen. Der kluge Mann möchte für das erste Feld ein Reiskorn, aber auf jedem der 64 Felder verdoppelt sich die Zahl der Körner. So haben wir auf Feld zehn bereits 512 Körner. Das heißt, dass das Wachstum bei jedem zusätzlichen Feld Fahrt aufnimmt und sich die Zahl der Körner immer weiter vergrößert. Für unser tägliches Leben hat das exponentielle Wachstum zur Folge, dass bereits ein Infizierter zahlreiche Menschen anstecken kann. Ein Kontakt-Tagebuch ist in diesem Fall ausgesprochen hilfreich, da du damit das Gesundheitsamt in deiner Stadt unterstützen kannst, falls du in Quarantäne bist und Informationen über deine soziale Kontakte geben musst. Der Virologe Christian Drosten empfiehlt das Führen eines Tagebuchs, da auf diese Weise sogenannte „Superspreader“ schneller ausfindig gemacht werden und Infektionsketten schneller unterbrochen werden können.
Welche Situationen halte ich in einem Kontakt-Tagebuch fest?
Grundsätzlich solltest du alle Situationen, in denen du auf eine nicht zu deinem Haushalt oder Berufsumfeld gehörende Person triffst, am Abend in deinem Tagebuch festhalten. Das gilt insbesondere dann, wenn an diesem Treffen viele andere Menschen beteiligt sind. Bist du auf einer Feier oder in einem Cafe gewesen, solltest du die Namen der Personen, mit denen du Kontakt hattest, schriftlich oder in einer App festhalten, damit du dich auch nach ein paar Tagen noch daran erinnern kannst. Notiere Ort, Zeit und die Anzahl der Personen, aber auch, ob du und andere einen Mund- und Nasenschutz getragen haben. Datenschutzrechtler bestätigen, dass die Nutzung solcher Tagebücher grundsätzlich unbedenklich sind und dass diese hauptsächlich als Gedächtnisstütze dienen sollten. Wer erinnert sich noch zuverlässig daran, mit wem er vor einer Woche einen Kaffee getrunken hat?
Welches Kontakt-Tagebuch passt zu mir?
Du hast die Möglichkeit, ein Kontakt-Tagebuch auch in digitaler Form zu nutzen. Es gibt Apps, die mit einem Android- oder einem iphone nutzbar sind. Diese Apps funktionieren ähnlich wie ein Kalender. Du klickst auf das Datum des Treffens und gibst den Ort und die Zeit des Zusammentreffens mit deinen Kontakten ein. Du kannst für regelmäßige Kontakte auch einen Nicknamen wählen und diesen dann erneut verwenden. Die Informationen, die in deinem Handy gespeichert sind, musst du nur an das Gesundheitsamt weitergeben, das übrigens Außenstehenden gegenüber eine Schweigepflicht hat. Auf diese Weise kannst du also deinen Teil dazu beitragen, das ohnehin in diesen Tagen überlastete Gesundheitsamt zu entlasten und somit auch dich und deine Familie vor dem Coronavirus zu schützen.